Zur Weiterentwicklung der Zusammenarbeit und zur Koordination der Aktivitäten im Bereich Hochwasser- und Gewässerschutz im deutsch-polnischen Grenzraum und in dessen Einzugsgebiet wurde vor mehreren Jahren der deutsch-polnische Ausschuss für Grenzgewässer gegründet. An seinen Arbeitsgruppen beteiligten sich auch aktiv die Partner dieses Projektes, das Amt für Melioration und Wasserbauanlagen Zielona Góra und der Verein Oderpartnerschaft, die mit dem Landesumweltamt Cottbus zusammenarbeiten. Jede Aktivität dieser Einrichtungen im Bereich Hochwasserschutz war unter dem Gesichtspunkt der Optimierung des grenzüberschreitenden Hochwasserschutzes geprüft. Im Rahmen dieser Zusammenarbeit wurde das Projekt „Hochwasserschutz für Nowa Sól” konzipiert. Bei dem Projekt handelt es sich um den Bau von direkt vor Hochwasser schützenden Anlagen im Südwesten der Stadt (Hafenbecken). Das Vorhaben ist ein Teil eines größeren Maßnahmenkomplexes im lubuskier-brandenburger Grenzraum, der darauf abzielt, sich gegen ein unkontrolliertes Hochwasser im mittleren Flusslauf zu schützen. Die Durchführung des Projektes auf der polnischen Seite soll die Flutwelle und somit das Hochwasserrisiko auch auf der deutschen Seite eindämmen. Der Bau der Hochwasserschutzanlage ist notwendig, da sich im potentiellen Überschwemmungsgebiet viele Produktionsbetriebe und Treibstofflager befinden, die für die Umwelt ein ernstzunehmendes Risiko darstellen. Bei den baulichen Maßnahmen handelt es sich um eine Verbindung der typischen Hochwasserschutzanlage mit der „freizeitfreundlichen“ städtischen Infrastruktur durch Ausweisung von Geh- und Radwegen auf der Deich-/Dammkrone, was zur Erhöhung der Attraktivität und zur Verbesserung des Erscheinungsbildes sowohl des Stadtteils als auch der ganzen Stadt (wegen der Länge des Hafenkanals) beiträgt. Mit dem Projekt werden die potenziellen Folgen einer Überschwemmung, einer ökologischen Katastrophe und der Umweltverschmutzung in und an der Oder sowie in der Grenzregion vermieden. Nach Abschluss eines weiteren am Hafenbecken geplanten Investitionsprojektes, dem Bau einer Anlegestelle für kleine und große Schiffe und eines Stegs über dem Kanal sowie freizeitorientierte Gestaltung der gesamten Fläche – wird die Hafenbeckenumgebung endgültig saniert und an die Entwicklung von wirtschaftlichen, darunter auch touristischen Dienstleistungen, angepasst sein.